500 Jahre Utopia: Heute beginnen die Feiern! Thomas Morus’ genrebildendes Werk wurde irgendwann Dezember 1516 gedruckt, in einer Erstauflage von rund 500 Exemparen. Ein tagesgenaues Erscheinungsdatum ist nicht bekannt. Das Jubiläum dauert den ganzen Monat lang.
Zu dem Anlass gibt es eine Ausstellung im belgischen Leuwen, dort, wo die Erstauflage gedruckt wurde.
Nicht erst mit Utopion, sondern auch schon im Blog Korridorium feierte Cory ein 500-jähriges Jubiläum: die Enthüllung der weltberühmten Deckenfresken in der Sixtinischen Kapelle am 1. November 1512 (mit Kapitel/Korridor Nr. 357).
Zuerst also die Deckenfresken von Michelangelo – und nun ein Roman, der durch ein fünfhundert Jahre altes Buch inspiriert ist. Das regt zu Spekulationen an: Wird Cory möglicherweise noch ein weiteres Mal einen 500sten Jahrestag feiern? (Über weitere Projekte hüllt sich Cory nämlich derzeit in Schweigen.)
Was gäbe es da für Möglichkeiten? 2017 jährt sich Luthers Reformation zum 500sten Mal: zu offensichtlich vermutlich.
1518 brachte der Rechenmeister Adam Ries sein erstes Mathematikbuch heraus: Könnte das für Cory d’Or die Gelegenheit zu einer Hommage in Form eines „mathematischen Romans“ sein? (Was immer das ist. Cory, übernehmen Sie!)
Wenn es nicht gleich runde 500 Jahre sein müssen: 1719 erschien Robinson Crusoe. Die Utopie ist nach Morus’ Utopia benannt – eine „Robinsonade“ wiederum nach Daniel Defoes Werk, das als der erste englische Roman angesehen wird. Wie Utopia also ebenso namensbildend und genreprägend.
300 Jahre nach Robinson könnte doch, in einer modernen Neuauflage, wieder jemand fernab der Zivilisation stranden. Es muss keine Insel sein. Wie wäre es zu Beispiel mit dem Mars? (Ach, Mensch, das gibt es ja schon: Der Marsianer.) Dann vielleicht: eine virtuelle Insel? Gestrandet in einem einsamen Traum?
(Ich schreibe das eigentlich nur, um hier noch einmal die Hand vom Utopion-Cover präsentieren zu können. Die könnte Ihnen, spiegelverkehrt gedacht, bekannt vorkommen! Siehe weiter oben.)
Nein, mein eigentlicher Vorschlag ist ein demnächst anstehendes 1000jähriges Jubiläum. Im Jahre 1021 lag zum ersten Mal Die Geschichte vom Prinzen Genji mit ihren 54 Kapiteln vollständig vor. Das Werk einer japanischen Hofdame (deren wahrer Name unbekannt ist) gilt als erster Roman der Literaturgeschichte überhaupt.
1000 Jahre Roman. Das ist doch mal ein literarisches Jubliäum! (Daran, dass das Original aus rund einer Million Wörtern besteht, muss man sich für eine Hommage ja nicht unbedingt orientieren. )
Aber das ist natürlich nur Spekulation und Augenzwinkern. Was Cory als nächstes schreibt (und ob überhaupt etwas): Wir lassen uns da gern überraschen.
Jetzt gilt es erst einmal, 500 Jahre Utopia zu begehen. Falls Sie ebenfalls etwas für runde Jubiläen übrig haben: Lesen Sie doch mal das Original. Und falls noch nicht geschehen: gleich dazu Utopion. Der Dezember ist quasi ideal dafür!